Armut in Deutschland ist oft weiblich

Neue Broschüre nennt Gründe und fordert politische Lösungen

 

Dortmund, 17.10.2017. Frauenarmut hat viele Gesichter. Die neue Broschüre „Armutsrisiko Geschlecht – Armutslagen von Frauen in Deutschland“ der Nationalen Armutskonferenz (nak) zeigt, wie sehr Armut die verschiedenen Lebenslagen von Frauen beeinflusst, sie behindert, ihr Recht auf körperliche und finanzielle Selbstbestimmung beschneidet und teilweise in ihrer Würde verletzt. Die Autorinnen der Broschüre, darunter Brunhilde Ludwig vom Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF), beschreiben verschiedene Armutslagen von Frauen in Deutschland und erheben Forderungen an Politik und Gesellschaft, um Frauenrechte zu stärken und das Armutsrisiko von Frauen allen Alters zu verringern. Die Armutsrisikoquote von Frauen ist höher als die von Männern und nimmt im Alter zu. Oft liegt Armut von Frauen darin begründet, dass sie Kinder erziehen oder Angehörige pflegen, in Teilzeit oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten. Frauen werden arm, weil sie weniger verdienen als Männer, vor allem in den schlecht bezahlten Dienstleistungsberufen, die auch daraus resultierenden geringen Rentenansprüchen führen in die Altersarmut. Besonders betroffen sind Alleinerziehende mit einer Armutsrisikoquote von 43,8 Prozent; 90 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Arm und ausgegrenzt sind insbesondere wohnungslose Frauen, deren Zahl ständig zunimmt. Die Anzahl ist schwer zu erheben, weil Frauen statt auf der Straße zu leben, eher versuchen in neuen Zweckbeziehungen Unterschlupf zu finden, was oft neue Probleme für die Frauen mit sich bringt. „Armut von Frauen in Deutschland nicht länger hinnehmen!“ diesem gemeinsamen Aufruf der Nationalen Armutskonferenz (nak) und der Landeskonferenzen zum diesjährigen Internationalen Tag zur Bekämpfung von Armut am 17.10.2017 schließt sich der SkF als Mitgliedsverband vehement an. Zur wirksamen Bekämpfung von Frauenarmut fordert der SkF u. a. höhere Gehälter in frauendominierten Berufen, prekäre Beschäftigungen, z. B. Minijobs, abschaffen, Hartz IV-Regelsätze erhöhen, um ein menschenwürdiges Existenzminimum zu erreichen. Die 48-seitige Broschüre ist hier für Sie erhältlich: