Im Mittelpunkt der Reproduktionsmedizin muss das Kindeswohl stehen


Dortmund/Bergisch Gladbach, 21.06.2018.
Schwerpunktthema am letzten Tag der Delegiertenversammlung 2018 des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Bergisch Gladbach war das Thema „Reproduktionsmedizin“. Der Frauenfachverband ist u. a. Träger von Schwangerschaftsberatungsstellen und Adoptions- und Pflegekinderdiensten. In diesen, wie in anderen sozialen Diensten, ist der SkF mit Fragen und Sorgen von werdenden Eltern und Paaren mit Kinderwunsch befasst.

Gastrednerin war Frau Prof. Dr. Bobbert, Direktorin des Moraltheologischen Instituts der katholischen Fakultät der Universität Münster. In ihrem Vortrag referierte sie zu den aktuellen Fragen der Reproduktionsmedizin und plädierte für eine standardmäßige psycho-soziale Beratung für Paare mit dem Wunsch nach Kindern.
Der Forderung von Prof. Bobbert nach einer verantworteten Elternschaft mit Priorität des Kindeswohls schließt sich der SkF voll an. „Gesellschaftliche grundsätzliche Diskussionen zu den Möglichkeiten und Folgen der Reproduktionsmedizin finden kaum statt, während die medizinische Entwicklung rasant verläuft und zu neuen Realitäten führt“, bemängelt SkF Bundesvorsitzende Dr. Anke Klaus. Der Frauenwohlfahrtsverband hält eine Intensivierung der gesellschaftlichen Diskussion für erforderlich und will mit seiner Positionierung, die das Kindeswohl in den Mittelpunkt stellt, zu einem breiten ethischen Diskurs beitragen. Mit einer großen Mehrheit wurde ein Positionspapier „für einen ethischen Diskurs zu den Herausforderungen der Reproduktionsmedizin“ von den 130 Delegierten beschlossen.

Auf der Delegiertenversammlung treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der bundesweit rund 140 SkF Ortsvereine, um über aktuelle und zukünftige Herausforderungen in den sozialen Fachdiensten und Einrichtungen zu beraten und Entscheidungen zu treffen.