Unsere Mitarbeiterinnen Ingrid Kersting (links) und Cathrin Drosihn

Armutsrisiko alleinerziehend

Paderborn/ Gütersloh - Zum Internationalen Tag für die Beseitigung von Armut am 17. Oktober fordert der Sozialdienst katholischer Frauen im Erzbistum Paderborn (SkF) passgenauere Hilfen für Alleinerziehende. „Wir müssen bei dieser Zielgruppe, die überdurchschnittlich armutsgefährdet ist, mit ganz neuen Ansätzen von Unterstützung und Beratung arbeiten“, erklärt SkF Diözesan-Vorsitzende Birgit Poggenpohl. Notwendig seien Hilfsangebote, die an der Gesamtsituation der Betroffenen ansetzten. So könnten häufig wegen unzureichender Kinderbetreuung Jobangebote oder Ausbildungen nicht wahrgenommen werden. Alleinerziehende haben ein extrem hohes Armutsrisiko. 2018 waren 40,4 Prozent in den neuen Bundesländern und 44,5 Prozent in den alten Bundesländern armutsgefährdet. Zudem zeigen Studien, dass Alleinerziehende besonders stark von gesundheitlichen Risiken betroffen sind.

In Gütersloh haben wir sehr gute Erfahrungen mit der neuen Stelle der Alleinerziehenden-Lotsin gemacht. Hier erhalten Ein-Eltern-Familien Unterstützung „aus einer Hand“. Von der Hilfe in persönlichen Krisen über die Beratung zu Sozialleistungen bis hin zu Gruppenangeboten reicht das Spektrum.

Zudem stehen Entlastungsangebote wie die „Leih-Großeltern“ oder das Projekt „Durchatmen“, eine aus Mitteln der Bürgerstiftung und Renate Gehring-Stiftung finanzierte Kinderbetreuung auf Honorarbasis, zur Verfügung. Ergänzt wird das Angebot durch eine eigene Sprechstunde für Kinder und Jugendliche, die unter der Trennung der Eltern leiden. Für die Umsetzung der Projekte benötigt der SkF noch dringend Unterstützung. Wer sich vorstellen kann, Leih-Oma oder –Opa zu werden, kann sich an unserer Mitarbeiterin Ingrid Kersting, Tel. 05241- 9618518 wenden.

In Siegen ist 2020 eine besondere Ferienfreizeit für Alleinerziehende geplant. Lippstadt bietet ein offenes Sonntagskaffee, Herford einen Fahrdienst für Alleinerziehende und Hagen unterstützt ein Patenprojekt. Aber auch in den anderen Beratungsdiensten des SkF sind Unterstützungsangebote integriert, um alleinerziehende Mütter und Väter zu unterstützen und ein mögliches Armutsrisiko abzuwenden.